Thema | Entwicklung und Analyse eines Konzeptes zum Schutz vor Pkw Diebstählen |
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Bearbeitungszeitraum | 01.07.2014 – 01.12.2014 |
Betreuer |
Prof. Dr. rer. nat. Toralf Trautmann |
Aufgabenstellung
Das Ziel dieser Diplomarbeit bestand darin, ein Diebstahlschutzsystem für Pkw zu entwickeln, welches bei bestimmten Bewegungen des Fahrzeuges anschlägt. Desweiteren wurden aktuelle Diebstahlschutzsysteme auf ihre Leistungsfähigkeit untersucht.
Arbeitspunkte:
- Literatur- und Patentrecherche
- Systematisierung von Diebstahlabläufen
- Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit von aktuellen Diebstahlschutzsystemen für PKW
- Konzeption von Systemerweiterungen
- Prototypische Inbetriebnahme und Bewertung eines ausgewählten Konzeptes am Fahrzeug
Motivation
Kfz- Kriminalität ist in Deutschland ein großes Thema. Kernpunkt hierbei ist der Tatbestand der Pkw- Totalentwendungen und somit der Diebstahl von Kraftwagen unter erschwerten Umständen. Trotz geringer technischer Absicherung zeigt sich der Diebstahl von Motorrädern oder Lkw mit gleichbleibenden Fallzahlen und ist somit nicht erwähnenswert. Die Fallzahlen zum Diebstahl von Bussen befinden sich lediglich im zweistelligen Bereich und sind somit nicht weiter interessant. Dagegen erscheint der Diebstahl von Baumaschinen als ein leider wachsendes Problem, welches aber ein eigenständiges Phänomen ist welches hier nicht weiter erläutert werden soll.
Im Jahr 2013 gab es insgesamt 3344 Diebstähle von Kraftwagen inerhalb Sachsens. Das bedeutet einen Rückgang von 383 Fällen beziehungsweise 10,3 Prozent. Die meisten Entwendungen ereigneten sich in Gemeinden mit 100000 und mehr Einwohnern, wie z.B. Leipzig, Dresden und Görlitz. Dazu gab es insgesamt 513 Fälle in direkter Grenznähe. Das ist eine Zunahme von 49 Fällen. Davon wurden 2013 324 Fälle in den Gemeinden entlang der polnischen, sowie 189 Fälle in Gemeinden entlang der tschechischen Grenze registriert. Mit 123 km Grenze zu Polen und 464 km Grenze zu Tschechien wird genügend Fläche zum Überqueren der Grenze geboten. Diese Grenzen sind in der Abbildungen 6 rot dargestellt
Messdaten
Diese Messdaten zeigen eine Bohrung in eine Fahrzeugtür. Dazu wurde ein Bosch Akkuschrauber (Bosch PSR 18 Li-2) verwendet. Für die Messungen wurden die Vibration Monitoring App zur Beschleunigungsaufnahme und der Smart Voice Recorder zur Tonaufnahme verwendet. Rechts in der Abbildung ist die Tonamplitude und links die Beschleunigungen in X-, Y- und Z- Richtung dargestellt.
Bei diesem Versuch eine Autotür aufzubohren wird deutlich, dass sich die Frequenz des Bohrvorganges auf die Beschleunigung und die Tonamplitude ausschlägt. Hierbei ist zu erkennen wie gebohrt wird und der Bohrer wieder aus der Tür gezogen wurde. Bei der Tonaufnahme wurde bis ca. 10 s gebohrt und anschließend der Bohrer wieder raus gezogen, was die großen Ausschläge verursacht hat. Die Beschleunigungsaufnahme verhält sich parallel dazu. Aus diesen Messdaten resultiert bspw. die Aussage des Programmes, dass es bei Ausschlägen die höher als 1 sind einen Alarm auslöst. Durch Umgebungs- bzw. Umwelteinflüsse wird lediglich die Tonamplitude beeinflusst. Die Beschleunigungswerte werden dadurch nicht verändert. Dies wurde in weiteren Messversuchen ausgewertet, welche hier nicht mit aufgeführt werden. In diesem Versuch gingen auch Umwelteinflüssen mit ein, da diese Messung im Freien stattgefunden hat.
In dieser Abbildung wird das zu der in der obrigen Abbildung dargestellten Messung gehörige Spektrogramm dargestellt. Ein Spektrogramm ist die Darstellung eines Leistungsspektrums über den zeitlichen Verlauf eines Signals. In diesem Fall stellt es den Frequenz- und Intensitätsverlauf über die Zeit dar. Es ist deutlich zu erkennen, dass an den Stellen der Peaks aus Abbildung 8 erhöhte Intensitäten auftreten.
Konzept
Der aktuelle Standort eines Smartphones lässt sich, unter bestimmten Voraussetzungen, immer lokalisieren. Demzufolge: Zweit-Handy versteckt im Auto deponieren und mit dem jederzeit eine Ortung möglich ist. Klingt einfach, hat in der Praxis einige Problematiken: Permanent und aktiv eine Standortabfrage durchführen – wer macht das regelmäßig in den erforderlichen kurzen Zeitabständen? Somit wird dies unbrauchbar! Lösung für dieses Problem ist eine App die durch Aufnahme der Beschleunigung in x-, y- und z- Richtung Ereignisse erkennt, wie bspw. in der foglenden Abbildung zu sehen ist.
Dazu muss auch die Frage gestellt werden, was von einem Diebstahlschutz erwartet wird bzw. was er können muss. Ein Diebstahlschutz sollte Schutz bieten, einen Diebstahl verhindern und evtl. eine Wiederbeschaffung ermöglichen. Diese drei Punkte sollte die App Lösen und somit dem Komfort erhöhen.